«Die einst leuchtenden Neonlichter sind längst erloschen und Staub und Schmutz bedecken die Fensterscheiben. Um das Gebäude herum wuchert Unkraut. Eine mit Rost überzogene Zapfsäule steht mit schlaff herunterhängendem Schlauch noch immer an ihrem Platz. In der Luft liegt der Geruch von verbranntem Benzin und altem Öl. Das Garagentor ist mit Brettern vernagelt und das von Moos überwucherte Dach der hinten liegenden Werkstatt ist teilweise eingestürzt.

Die verlassene Tankstelle in der Wüste ist der perfekte Ort für Max Shadow. Hier kann er ungestört arbeiten und seine Ermittlungen durchführen, fernab neugieriger Blicke. An den Wänden hängen verblasste Fotos und Zeitungsausschnitte, die von vergangenen Fällen zeugen. Ein Kalender zeigt ein Jahre altes Datum, als ob die Zeit hier stehen geblieben wäre. Der Tisch ist mit Akten und Karten übersät und inmitten des Chaos steht eine alte Schreibmaschine, deren Tasten bei jedem Anschlag knarren, als ob sie die ihnen anvertrauten Geheimnisse bewahren möchten.

Als ein Meister der Tarnung und des Versteckens war Max Shadow immer darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden. Es waren meist zwielichtige Gestalten, die seine Hilfe suchten, um ihre Probleme und Verwicklungen in dunkle Machenschaften diskret zu lösen. Die Methoden, die er anwandte, waren oft zweifelhaft und er scheute auch nicht davor zurück, mal über die Grenzen des Gesetzes zu gehen.

Mit seinem Auftreten im grauen Anzug und dem breitkrempigen Hut nimmt man ihn jeweils wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten wahr. Eine undurchdringliche Dunkelheit um die Augen lässt seine wahren Absichten nicht erkennen. Aber hinter der rauen Schale verbirgt sich ein Mann mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Er hat seine eigenen moralischen Grundsätze und kämpft für das, was er für richtig hält.

Doch die Schatten seiner Vergangenheit holen ihn immer wieder ein. Als er an jenem Abend das gleichmässige Brummen eines herannahenden Wagens wahrnimmt, weiss er noch nicht, dass diese Nacht alles verändern wird, welche dunklen Mächte bereits auf ihn lauern und welche Opfer er bringen muss, um seine eigenen Dämonen zu bekämpfen.»